Wenn Kinder Schulwierigkeiten haben, ist dies meistens nicht nur für die Kinder selbst, sondern auch für die Eltern eine große Belastung. Schlechte Noten setzen unter Druck, Schwächen das Selbstbewusstsein und machen traurig. Eltern stehen daneben und leiden mit ihrem Kind mit. Sie würden gerne helfen, häufig fehlt ihnen aber das nötige Fachwissen, um ihr Kind zielgerichtet und entwiccklungsfördernd zu unterstützen.

Eine Lerntherapie hilft daher nicht nur dem Kind, sondern auch den Eltern auf dem Weg durch die Schule. In einer genauen Diagnostik findet die Lerntherapeutin oder derder Lerntherapeut heraus, wo genau die Probleme liegen und entwickelt einen auf das Kind abgestimmten Behandlungsplan. Die Eltern werden eng in die Arbeit mit einbezogen, so dass sie lernen, wie sie ihr Kind entwicklungsfördernd, konstruktiv und motivierend unterstützen können.

Die Lerntherapie unterstützt Kinder mit Lernproblemen. Und ihre Eltern.

Eltern wünschen sich, dass ihr Kind gerne zur Schule geht und dort interessante, spannende und kreative Lernerfahrungen macht. Sie wünschen sich, dass ihr Kind die geforderten Lernaufgaben in einer stress- und angstfreien Umgebung erfolgreich bewältigen kann. Sie wünschen sich die Rückmeldung der Lehrkräfte, dass ihr Kind mit den Aufgaben gut zu recht kommt und dass es sich in der Klasse wohl fühlt. Natürlich wünschen sie sich für ihr Kind auch zufriedenstellende Noten.

Nicht immer läuft es wie erwünscht

Leider fällt Schule nicht allen Kindern leicht, und die Realität ist manchmal viel belastender als erwünscht. Wenn wir uns den Schulalltag eines Kindes anschauen, dann wird deutlich, wie herausfordernd dieser ist. Kinder müssen eine Vielzahl unterschiedlicher Dinge lernen: Sie lernen zu lesen, zu schreiben und zu rechnen und erfahren täglich neue Dinge in ganz unterschiedlichen Fächern. Dabei müssen sie auch die Fähigkeit entwickeln, wie man sich trotz vielfältiger Ablenkung konzentrieren kann. Sie müssen lernen, still zu sitzen und über viele Stunden dem Unterricht zu folgen. Sie müssen sich an Leistungsdruck gewöhnen, denn dieser nimmt zu. Sie müssen ihren Platz in ihrer Klassengemeinschaft finden und am besten wäre es, wenn sie sich dort auch wohl und sicher fühlen würden. Denn dann gelingt uns Menschen das Lernen am besten.
Dies alles sind viele Erwerbsaufgaben, die Kinder täglich leisten und es ist nicht selbstverständlich, dass dies immer reibungslos gelingt. Auf diesem Weg benötigen Kinder eine liebevolle, lenkende und systematische Begleitung.

Kinder lernen am besten, wenn sie sich sicher und wohl fühlen. Erwachsene auch!
Kinder lernen am besten, wenn sie sich sicher und wohl fühlen. Erwachsene auch!

Was sind Lernstörungen?

Lernstörungen sind Entwicklungsstörungen, die sich bei Kindern mit normaler Intelligenz im Rahmen der schulischen Entwicklung zeigen. Sie können zu Teilleistungsstörungen wie einer Lesestörung, einer Rechtschreibstörung oder einer Rechenschwäche (Dyskalkulie) führen. Die kombinierte Lese-Rechtschreibstörung wird auch Legasthenie genannt.

Ursachen

Lernschwierigkeiten stehen häufig im Zusammenhang mit den folgenden zugrundeliegenden, häufig unerkannten, Entwicklungsauffälligkeiten:

  • Aufmerksamkeitsprobleme:
    Wenn Kinder sich nicht gut konzentrieren können, dann hat dies natürlich große Auswirkungen auf das Lernen. Manchen Kinder fallen auch durch eine motorische Unruhe auf, die es ihnen im schulischen Alltag schwer macht, den Unterrichtsinhalten zu folgen und zielgerichtet zu arbeiten.
  • Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS):
    Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Geräuschen und Sprachlauten im Gehirn, führen im Alltag manchmal dazu, dass Kinder Störgeräusche schlechter ausblenden können und lärmempfindlicher sind. Im Schulalltag führt das dazu, dass sie leicht ablenkbar sind und Mühe haben, sich auf gesprochene Sprache zu konzentrieren. Dadurch haben sie es viel schwerer, die Lerninhalte zu erfassen.
  • Defizite in der phonologischen Bewusstheit:
    Die phonologische Bewusstheit ist ein Teilbereich der auditiven Verarbeitung. Sie entwickelt sich bei Kindern im Vorschulalter, wenn sie lernen, ähnlich klingende Laute zu unterscheiden, Reime zu erkennen, Sprachlaute miteinander zu verbinden oder Wörter in Sprachlaute zu zerlegen. Die phonologische Bewusstheit gilt als Vorläuferfähigkeit für den Schriftspracherwerb.
Kinder mit Lernstörungen haben eine normale Intelligenz.
Kinder mit Lernstörungen haben eine normale Intelligenz.

Risikokinder für Legasthenie

Kinder mit Defiziten in der Sprachverarbeitung haben häufig Probleme in der phonlogischen Bewusstheit, die als Vorläuferfähigkeit für das Lesen und Schreiben gilt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen grundsätzlich Risikokinder für die Entwicklung einer Lese-Rechtschreibstörung sind. Sie sollten daher im Rahmen ihrer logopädischen Behandlung möglichst intensiv in der phonologischen Bewusstheit gefördert werden.

Diagnostik

Wenn Kinder in der Schule über einen längeren Zeitraum Leistungsprobleme haben, sollte eine umfassende Diagnostik erfolgen. Solche Untersuchungen werden z.B. in sozialpädiatrischen Zentren durchgeführt, in denen Ärzte, Psychologen, Sprachtherapeuten und Mitarbeiter anderer Fachbereiche interdisziplinär zusammenarbeiten. Bei Kindern mit Lernproblemen werden je nach Problematik die folgenden Untersuchungen durchgeführt:

  • Sprachdiagnostik
  • Hörtest
  • Lesetest
  • Rechtschreibtest
  • Rechentest
  • Intelligenztest

Das Ergebnis der Diagnostik an die Schule weitergeben!

Je besser die Lehrkräfte über die Lernstörung deines Kindes informiert sind, desto besser können sie darauf reagieren. Wurde in der Diagnostik die Diagnose einer Lernstörung gestellt, solltet ihr als Eltern diese Informationen an die Schule und ggfs. die logopädische Praxis weitergeben. In vielen Schulen gibt es spezielle Förderprogramme, die Kinder neben einer Lerntherapie unterstützen können. Ein Nachteilsausgleich hat das Ziel, Regelungen zu finden, durch die das Kind trotz seiner Teilleistungsstörung angemessene Beurteilungen zu bekommen.

Kinder mit Sprachstörung haben ein erhöhtes Risiko eine Lese-Rechtschreibstörung zu entwickeln.
Kinder mit Sprachstörung haben ein erhöhtes Risiko eine Lese-Rechtschreibstörung zu entwickeln.

Lerntherapie

Wenn bei deinem Kind eine Lernstörung diagnostiziert wurde, dann reichen allgemeine Fördermaßnahmen wie häusliches Üben, schulischer Förderunterricht oder Nachhilfe meistens nicht mehr aus. In einer Lerntherapie wird euer Kind systematisch dort unterstützt, wo es Hilfe benötigt. Als Eltern werdet ihr möglichst eng mit einbezogen, damit ihr die Hausaufgaben und das häusliche üben konstruktiv und entwicklungsfördernd unterstützen könnt.
 Bei TotalVokal liegt der Fokus der Lerntherapie in der Behandlung von Leserechtschreibstörungen.

 

Lerntherapie, Logopädie oder beides?

Lernstörungen werden grundsätzlich durch eine Lerntherapie behandelt. Eine logopädische Behandlung kann aber zusätzlich sinnvoll sein, wenn euer Kind im Rahmen einer Sprachentwicklungsstörung auch Symptome einer auditiven Wahrnehmungsstörung oder Defizite in der phonologischen Bewusstheit zeigt.

Bei Kindern mit Sprachstörung kann die logopädische Therapie eine sehr wirkungsvolle Ergänzung zur Lerntherapie sein.
Bei Kindern mit Sprachstörung kann die logopädische Therapie eine sehr wirkungsvolle Ergänzung zur Lerntherapie sein.

Wie läuft eine Lerntherapie ab?

Zu Beginn einer lerntherapeutischen Behandlung erfolgt eine ausführliche Förderdiagnostik. Sie hat das Ziel, sowohl die Stärken als auch die Schwächen eures Kindes zu ermitteln. Darauf aufbauend entwickeln wir einen Behandlungsplan, den wie ausführlich mit euch Eltern besprechen.

 

Elternarbeit
In der Lerntherapie stoßen wir Entwicklungsprozesse an. Das wichtigste passiert aber zwischen den Terminen: Nämlich dann, wenn euer Kind zu Hause übt. Das häusliche Üben könnt ihr als Eltern gut unterstützen, wenn ihr dies in wertschätzender, systematischer und entwicklungsfördernder Weise tut. Viele Eltern wissen, dass das oft gar nicht so einfach ist.

Wertschätzend fördern
Damit euch das gelingt, solltet ihr so gut wie möglich verstehen und warum euer Kind die Lernprobleme hat. Außerdem solltet ihr euern Blick auch darauf richten, was eurem Kind bereits gut gelingt. Das istwichtig!
Wir binden euch daher möglichst eng in die Lerntherapie mit ein. Auf diese Weise lernt ihr den Behandlungsplan und die Übungen gut kennen und könnt euer Kind zu Hause intensiv unterstützen. Im besten Fall erfahrt ihr auf diesem Weg, dass das gemeinsame Üben schulischer Inhalte sehr befriedigend sein und Spaß machen kann.

Die Null-Fehler Grenze
Kinder mit Lernproblemen machen regelmäßig die Erfahrung, dass die Aufgaben zu schwer für sie sind. Das ist sehr belastend und schwächt ihr Selbstvertrauen. In der Lerntherapie planen wir die Lernschritte so, dass der Schweregrad der Aufgaben genau auf das Leistungsfähigkeit eures Kindes angepasst ist. Es soll eine Aufgabe bewältigen können, ohne dabei Fehler zu machen. Dieses Prinzip nennen wir die Null-Fehler-Grenze.

Freude am Erfolg
Wenn Kinder merken, dass sie die Aufgaben in der Lerntherapie gut bewältigen können, dann führt das zu Erfolgserlebnissen. Gesellschaftsspiele, in die wir die Lerninhalte einbauen können ebenfalls helfen, Spaß am Lernen zu finden. Am wirkungsvollsten ist aber die Freude durch Erfolgserlebnisse: nämlich dann, wenn sich durch eine systematische Lerntherapie die schulischen Leistungen allmählich verbessern.

Die Logopädie unterstützt die Lerntherapie im Bereich der phonologischen Bewusstheit
Immer dann, wenn neben einer Legasthenie auch Symptome einer Sprachentwicklungsstörung vorliegen, ist eine logopädische Behandlung sinnvoll. Vor allem dann, wenn bei eurem Kind Defizite in der phonologischen Bewusstheit vorliegen, kann eine lgopädische Therapie die Lerntherapie sehr wirkungsvoll ergänzen.

Wer trägt die Kosten einer Lerntherapie?
Während eine logopädische Behandlung von den Krankenkassen finanziert wird, tragen die Kosten der Lerntherapie zunächst einmal die Eltern. Sollte im Rahmen der Lese-Rechtschreibstörung zusätzlich eine „andauernde und die Teilhabe am normalen gesellschaftlichen Leben einschränkende psychische Beeinträchtigung oder Störung vorliegen“, könnt ihr beim Jugendamt eine Hilfe im Rahmen des §35a des SGB VIII (KJHG) beantragen.

Wo findet ihr weitere Informationen?
Weitere Informationen zu Lernstörung, Legasthenie und Rechenstörung findet ihr beim Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V..

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