Tief durchatmen! Brust- und Bauchatmung lernen
Atemübungen helfen dabei, die natürlichen Zwerchfellbewegungen zu entdecken, die so wichtig für eine gesunde Atmung sind.
Wenn du häufig heiser bist, ohne erkältet zu sein, könnte dies ein Symptom einer Stimmstörung – oder fachsprachlich – einer Dysphonie sein. Im Alltag sind Stimmstörungen besonders für Berufssprecher sehr belastend, da die Stimme schnell ermüdet und längeres Sprechen anstrengend ist. In der Folge entstehen häufig Verspannungen oder Schmerzen und das Sprechen wird nicht selten zur Qual.
In diesem Artikel erfährst du, welche Arten von Dysphonien es gibt, welche Symptome auftreten können und wie eine Stimmtherapie helfen kann.
Inhalt
Dysphonien im Alltag
Wie Stimmstörungen entstehen
Funktionelle Dysphonie
Organische Dysphonie
Stimmlippenlähmungen
Was hilft
Unsere Stimme ist unser wichtigstes Kommunikationsmittel und wenn sie nicht gut funktioniert, dann entstehen Kommunikationsprobleme, die im Alltag sehr belastend sein können. Häufig berichten Patienten über die folgenden stimmlichen Beschwerden im Alltag:
„Das Sprechen strengt mich an“
Menschen die von einer Stimmstörung betroffen sind, kompensieren ihre stimmlichen Defizite häufig dadurch, dass sie bei der Stimmgebung besonders viel Kraft einsetzen. Der hohe muskuläre Aufwand führt dann zur Sprechanstrengung und zu Verspannungen und Schmerzen.
„Meine Stimme wird im Laufe des Tages immer schlechter“
Eine erhöhte Stimmbelastung führt meistens zu einer Zunahme der Heiserkeit. Bei den meisten Patienten nimmt daher im Laufe des Tages die Stimmqualität ab und die Sprechanstrengung zu. Dementsprechend berichten viele Betroffene, dass sie am Ende des Arbeitstages stimmlich erschöpft seien und private Gespräche vermeiden würden.
„Aufgrund meiner Stimmprobleme vergeht mir die Freude am Sprechen“
Wenn die Stimme heiser ist und das Sprechen Mühe kostet, dann geht schnell die Sprechfreude verloren. Viele Betroffene empfinden daher die mündliche Kommunikation eher als Belastung.
„Wegen meiner Stimmprobleme bin ich weniger kontaktfreudig“
Wer private Gespräche aufgrund seiner Stimmprobleme vermeidet, der vermeidet beispielsweise auch private Telefongespräche und trifft sich seltener mit Freunden. Auf diese Weise können Stimmstörungen bewusst oder unbewusst zu einem sozialen Rückzug führen.
„Ich kann mich auf meine Stimme nicht verlassen“
Die eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Stimme und die häufig schwankende Stimmqualität führt bei vielen Patienten zu dem Gefühl, dass sie sich auf ihre Stimme nicht verlassen können. Sowohl in beruflichen, als auch in privaten Kommunikationssituation kann dies zu einer psychologischen Verunsicherung führen und Sprechangst auslösen.
Eigentlich ist die menschliche Stimme ein sehr robustes und leistungsfähiges System. Wenn sie gesund ist, zeichnet sie sich durch ein ausgewogenes Zusammenspiel der Atmung, der Stimmgebung und der Artikulation aus. Der Stimmklang ist tragfähig und resonanzreich und das Sprechen funktioniert mühelos und leichtgängig. Allerdings gibt es viele stimmschädigende Einflüsse, die die Funktionalität der Stimme einschränken können. Eine hohe Stimmbelastung im Beruf, häufige Atemwegsinfekte, das Rauchen oder eine unzureichende Atem-, Sprech- und Stimmtechnik sind nur einige Beispiele.
Wenn Stimmstörungen entstehen, dann gerät das ausgewogene Zusammenspiel zwischen Atmung, Artikulation und Stimmgebung aus dem Gleichgewicht und es entstehen vielfältige stimmliche Einschränkungen. Das herausragende Symptom ist dabei die Heiserkeit, die unabhängig von Atemwegserkrankungen auftritt. Sprechanstrengung, Atemprobleme, Stimmermüdung und Verspannungen sind weitere Symptome.
Da sich Dysphonien abhängig von der Ursache, den Symptomen und des Schweregrades deutlich unterscheiden können, werden sie in unterschiedliche Arten eingeteilt. Im folgenden Abschnitt stellen wir die häufigsten Stimmstörungen vor.
Funktionelle Dysphonien werden durch atem-, sprech- und stimmtechnische Defizite verursacht. Unterschieden werden zwei Hauptformen, die hyperfunktionelle Dysphonie und die hypofunktionelle Dysphonie.
Die hyperfunktionelle Dysphonie ist durch einen erhöhten Kraftaufwand beim Sprechen gekennzeichnet. Dabei erzeugt vor allem die Bauchmuskulatur einen hohen Ausatemdruck, der zu einem gepressten und heiseren Stimmklang führt. Trotz des hohen Aufwandes ist die Stimme eher leise und schlecht zu verstehen und ermüdet schnell. Die hyperfunktionelle Dysphonie entsteht häufig bei dauerhaft erhöhter Stimmbelastung in Sprechberufen.
Bei der hypofunktionellen Stimmstörung ist die stimmliche Leistungsfähigkeit entweder aus konstitutionellen oder aus stimmtechnischen Gründen eingeschränkt. Weil diese „schwachen Stimmen“ häufig sehr leise und wenig tragfähig sind, kommt es bei längerem Sprechen schnell zur stimmlichen Überlastung. Betroffen sind überwiegend zurückhaltende und schüchterne Menschen.
Organische Dysphonien entstehen durch strukturelle Veränderungen im Vokaltrakt, die zu einer eingeschränkten Funktionsfähigkeit des Kehlkopfes führen. In der Folge kommt es zu einer krankhaften Veränderungen des Stimmklangs mit Heiserkeit und einer eingeschränkten stimmlichen Leistungsfähigkeit.
Eine Vielzahl von Erkrankungen können organischen Dysphonien auslösen. Exemplarisch möchten wir zwei Beispiele vorstellen, die in der logopädischen Praxis häufig behandelt werden:
Symptome
Wie bei den funktionellen Stimmstörungen auch, ist das Hauptsymptom die Heiserkeit, die von vielen weiteren Symptomen begleitet wird. Aufgrund der organischen Ursache treten die Stimmbeschwerden jedoch nicht erst bei erhöhter Stimmbelastung auf, sondern bestehen dauerhaft.
Stimmlippenlähmungen, auch Rekurrensparese oder Stimmbandlähmung genannt, führen zur Bewegungsunfähigkeit einer oder beider Stimmlippen. Da die Stimmlippen nicht nur an der Tonproduktion, sondern auch am Atem- und Schluckvorgang beteiligt sind, können neben einer Dysphonie auch Atem- oder Schluckprobleme auftreten.
Bei der einseitigen Stimmlippenlähmung kommt es meistens zu einer ausgeprägten Stimmstörung mit Heiserkeit, leiser Stimmgebung und eingeschränkter Belastbarkeit. Der typischerweise hohe Luftverlust beim Sprechen hat häufig Atemprobleme zur Folge.
Je nachdem, in welcher Stellung die Stimmlippen stehen, entsteht bei einer beidseitigen Stimmlippenlähmung entweder eine vollständige Stimmlosigkeit (Aphonie) oder eine akute Luftnot.
Weil das seelisches Befinden große Auswirkungen auf unsere Stimmgebung hat, können Stimmprobleme auch psychische Ursachen haben. Wenn seelische Belastungen länger andauern, können sie Stimmstörungen auslösen. In schweren Fällen kann dabei eine vollständige Stimmlosigkeit entstehen.
Veränderungen im Hormonhaushalt können hormonelle Stimmstörungen auslösen. Stimmklangveränderungen zeigen sich z.B. bei Frauen während des Menstruationszyklus oder während der Schwangerschaft. Auch endokrine Störungen, Chromosomenanomalien oder eine medikamentöse Behandlung können die Ursache für Stimmveränderung sein.
Ein sorgsamer Umgang mit der Stimme hilft, sie dauerhaft gesund zu erhalten. Stimmhygienische Maßnahmen sorgen dafür, dass die Stimme beim Sprechen weniger belastet wird, dass sie nach einer erhöhten Stimmbelastung schnell regeneriert und dass Infekte zügig ausheilen. Im Artikel „Stimmhygiene“ findest du wichtige Pflegetips für deine Stimme.
Ein Stimmtraining ist für all diejenigen gedacht, die ihre Atem-, Sprech- und Stimmtechnik verfeinern möchten, grundsätzlich aber über eine gesunde Stimmfunktion verfügen. Wenn du in einem stimmintensiven Beruf arbeitest, kann ein Stimmtraining eine sehr sinnvolle Maßnahme sein, um deine Stimme dauerhaft gesund zu erhalten.
Immer dann, wenn sich Symptome einer Stimmstörung zeigen, sollte eine logopädische Stimmtherapie aufgenommen werden. Wie eine Stimmbehandlung abläuft und warum Stimmstörungen möglichst früh behandelt werden sollten, erfährst du in dem ausführlichen Artikel logopädische Stimmtherapie.
Atemübungen helfen dabei, die natürlichen Zwerchfellbewegungen zu entdecken, die so wichtig für eine gesunde Atmung sind.
Eine gesunde Stimme funktioniert leichtgängig, ist belastbar und widerstandsfähig. In einer Stimmtherapie unterstützen wir Sie dabei, eine gute Atem-, Sprech- und Stimmtechnik zu finden.
Halsschmerzen entstehen manchmal beim Sprechen und Singen in Folge einer stimmlichen Überlastung oder aufgrund einer ungünstigen Stimmtechnik. Sie können Zeichen einer beginnenden Stimmstörung sein.
Empfindliche Stimmen zeichnen sich durch eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit aus. Im Alltag entstehen dadurch häufig Stimmprobleme wie Sprechanstrengung, Stimmermüdung und Heiserkeit. Die Ursache ist häufig eine unzureichenden Atem-, Sprech- und Stimmtechnik.
Stimmhygiene dient der Gesunderhaltung der Stimme. Besonders bei einer hohen Stimmbelastung oder im Rahmen von Infekten der Atemwege sollten Berufssprecher darauf achten, dass die Stimme nicht überlastet wird und schnell wieder regeneriert. Die folgenden Tipps unterstützen den Heilungsprozess.
Bei Stimmlippenknötchen, Schrei- oder Sängerknötchen handelt es sich um beidseitig auftretende, sich gegenüberliegende Verdickungen des Stimmlippenrandes. Sie treten in der Folge einer dauerhaften Überlastung der Stimme auf und führen zu einer leicht- bis mittelgradigen Heiserkeit. Betroffen sind viel und laut sprechende Kinder, Berufssprecher und Sänger.
Wenn die Stimme weg bleibt, geschieht dies häufig im Rahmen eines Atemwegsinfektes. Halsschmerzen und eine raue, tiefe und heiserer Stimme sind die Folge. Stimmversagen oder ein plötzlicher Stimmverlust können aber auch unabhängig von einer Erkältung auftreten. Dann könnte eine Stimmstörung die Ursache sein. Lesen Sie in diesem Artikel über die Hintergründe des Stimmversagens und was man tun kann, wenn die Stimme weg bleibt.
Stimmbeschwerden sind häufig die Folge von Rachenentzündungen. Vor allem dann, wenn sich Infekte länger hinziehen, können Sie zu dauerhaften Stimmproblemen führen. Erfreulicherweise lässt sich die Heilung einer Pharyngitis wirksam unterstützen. Tipps zur Stimmhygiene, ein schonender Umgang mit der Stimme und einige Hausmittel helfen dabei.
Anhaltende Stimmprobleme nach einer Erkältung sind vor allem in der kalten Jahreszeit nicht selten. Aufgrund der entzündeten Schleimhäute des Rachens und des Kehlkopfes kommt es während solcher Infekte meistens auch zur Heiserkeit. Vor allem dann, wenn sich der Heilungsprozess in die Länge zieht, können anhaltende Stimmprobleme und manchmal auch Stimmstörungen entstehen.
Plötzliches Stimmversagen kann bei völlig gesunden Stimmen vorkommen und tritt dann meistens bei erhöhter Nervosität auf. Die emotionale Anspannung führt in solchen Fällen dazu, dass Artikulation, Stimmgebung und die allgemeine Sprechweise nicht mehr richtig funktionieren. Typische Situationen sind das Sprechen vor Gruppen, z.B. bei Referaten, Vorträgen oder mündlichen Prüfungen.
Eine gesunde Sprechatmung ist eine wichtige Voraussetzung für eine klangvolle, belastbare und ökonomische Stimme, die auch bei längerem Sprechen gut funktioniert. Atemtechnische Schwächen sind allerdings weit verbreitet…
Eine Stimmbandlähmung entsteht häufig durch die Verletzung des Stimmbandnerves bei Schilddrüsenoperationen. Stimm-, Atem- oder Schluckstörungen können die Folge sein.
Die Stimmlippen, häufig Stimmbänder genannt, sind die zentrale Struktur für die Stimmbildung. Sie liegen innerhalb unseres Kehlkopfes, werden von der Atemluft in Schwingung versetzt und produzieren damit den primären Kehlkopfton. Wenn sie bei der Stimmgebung nicht richtig schließen, kommt es zur Heiserkeit, dem Hauptmerkmal von Stimmstörungen (Dysphonien). Als Voraussetzung für ein erfolgreiches Stimmtraining, ist das …
Die spasmodische Dysphonie ist eine der schwersten Stimmstörungen und führt bei den Betroffenen meist zu ausgeprägten Einschränkungen in der Kommunikationsfähigkeit und zu einem hohen Leidensdruck. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass es während der Stimmgebung zu unwillkürlichen Verkrampfungen der Kehlkopfmuskulatur kommt.
Kehlkopfentzündungen treten häufig im Rahmen von Erkältungskrankheiten in der kalten Jahreszeit auf. Sie führen zu einer ausgeprägten Heiserkeit und einer eingeschränkten stimmlichen Leistungsfähigkeit. Besonders Berufssprecher sollten darauf achten, dass ein Kehlkopfentzündung schnell und vollständig auskuriert wird.
Für viele Patienten ist ihre eigene Stimme etwas sehr abstraktes. Den eigenen Stimmklang wahrzunehmen ist gar nicht so einfach, da wir uns beim Sprechen meistens sehr stark auf die Inhalte konzentrieren. Die computergestützte Stimmanalyse bietet sehr viele Möglichkeiten, die eigene Sprechweise wahrzunehmen, Fehler zu erkennen und diese zu verändern.
Hypofunktionelle Stimmen sind leise, häufig behaucht, klangarm und wenig belastbar. Im beruflichen Alltag führen die Stimmprobleme insbesondere bei Berufssprechern zu einer eingeschränkten stimmlichen Leistungsfähigkeit und zu kommunikativen Einschränkungen.
Die heisere Stimme ohne Erkältung kann ein Symptom für eine Stimmstörung sein. Denn neben Erkältungskrankheiten entstehen Stimmklangveränderungen auch dann, wenn die Schwingungsfähigkeit der Stimmlippen durch stimmtechnische oder organische Ursachen beeinträchtigt ist.
Der „Frosch im Hals“ ist ein Zeichen vermehrter Sekretproduktion im Bereich des Kehlkopfes. Er führt zu einer belegten Stimme und einem Räusperzwang.
Beim Reinke-Ödem kommt es zu einer dauerhaften Schwellung der Stimmlippen. Verursacht wird diese organische Stimmstörung meistens durch eine Kombination aus einer unökonomischen Stimmtechnik, einer hohen Stimmbelastung und dem Rauchen.
Eine gute Atemtechnik ist die Grundlage für eine klangvolle und leistungsfähige Stimme. Da die Sprechatmung ein technisch komplizierter Vorgang ist, sind Atemprobleme weit verbreitet.